Fantasy Football: Nerven behalten oder Spieler tauschen?

Es sind erst drei Wochen in der Fantasy Football-Saison vergangen, und schon zeigen sich bei einigen Spielern klare Tendenzen. Während manche Manager im Panikmodus sind und ihre Spieler schnell abgeben möchten, könnte die Aufregung bei anderen unbegründet sein. Lass uns genau hinschauen, was bei einigen dieser Spieler los ist und ob du tatsächlich die Nerven verlieren solltest oder nicht.

Anthony Richardson: Der Frust ist greifbar

Anthony Richardson, der Quarterback der Indianapolis Colts, hat für viele Fantasy-Manager eine große Enttäuschung dargestellt. Zum Start der Saison wurde er als einer der Top-5-Quarterbacks erwartet. Nach drei Spielen rangiert er jedoch nur auf Platz 14 in den Fantasy-Punkten und hat in den letzten zwei Spielen weniger als 13 Punkte erzielt. Lass uns mal genau schauen, warum das so ist.

Zunächst einmal ist es seine Rushing-Produktion, die in den letzten Wochen stark zurückgegangen ist. Er hat in den letzten zwei Spielen überhaupt keine Rushing-Touchdowns erzielt und sein Team setzt ihn stattdessen weitgehend auf eher wenig riskante Pässe. Richardson hat in dieser Saison im Durchschnitt nur 24 Passversuche pro Spiel – das ist der vierthöchste Wert in der NFL. Doch noch beunruhigender ist, dass er im Durchschnitt nur 12 Pässe pro Spiel completed. Das bedeutet nicht gerade, dass die Offense sprüht.

Und das wird noch schlimmer. In den ersten drei Spielen hat er bereits sechs Interceptions geworfen, was bei dieser geringen Anzahl an Passversuchen unglaublich hoch ist. Mit einem stark struggling Passing-Game ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er gegen die kommenden Gegner wie Pittsburgh, Tennessee und Miami weiterhin Schwierigkeiten hat. Ich würde empfehlen, Anthony Richardson vorerst auf die Bank zu setzen. Das bedeutet nicht, dass du ihn einfach für einen Snack abgeben sollst, aber wenn du den Platz hast, halte ihn erst einmal.

Rashad White: Ein Sorgenkind in Tampa Bay

Ein weiterer Spieler, der bei Fantasy-Managern für Unruhe sorgt, ist Rashad White von den Tampa Bay Buccaneers. Nach zwei mageren Leistungen und einer Verletzung am Oberschenkel ist die Verunsicherung groß. Hinzu kommt, dass sein Teamkollege Bucky Irving in den letzten Spielen glänzend spielt, was die Sorgen um White verstärkt.

White benötigt eine hohe Anzahl an Touches, um wirklich effektiv zu sein. Doch mit nur 3,8 Yards pro Touch ist sein aktueller Wert extrem niedrig. In den letzten zwei Spielen verzeichnete er lediglich 11 Touches – ein Wert, den er in dieser Saison nur einmal zuvor erreicht hatte. In wichtigen Statistiken wie Carries, Rush Yards oder sogar Breakaway Run Rate befindet er sich außerhalb der Top 30 Running Backs. Und mit neun Mal, in denen er hinter der Linien gestoppt wurde, befinden wir uns in einer echt kritischen Situation.

Trotz seiner Schwäche und der Leistungen von Irving ist es noch zu früh, um Rashad White abzuschreiben. Ich würde empfehlen, erst einmal abzuwarten, wie sich seine Verletzung entwickelt und ob er genug Volumen erhält, um dir einen flexiblen Wert in tiefen Ligen zu bieten.

Brandon Aiyuk: Der Unsichtbare im Kader der 49ers

Ein weiterer Spieler, der in den letzten Wochen für Aufregung sorgt, ist Brandon Aiyuk von den San Francisco 49ers. Nachdem wichtige Offensive-Spieler wie Christian McCaffrey und Deebo Samuel verletzt waren, war die Hoffnung groß, dass Aiyuk in Woche 3 durchstarten könnte. Am Ende erzielte er jedoch nur fünf Catches für 48 Yards, während Jan Jennings das Spiel dominierte.

Trotz All der Negativität und des Geschreis, Aiyuk sei „washed“, ist es wichtig, sich die Fakten anzuschauen. Aiyuk hat die meisten Targets bekommen, die er seit 2022 gesehen hat. Während andere Spieler in seiner Position gestruggelt haben, sollte man Aiyuk nicht so schnell abschreiben, denn er hat das Potenzial, eine wichtige Rolle in dieser Offense zu spielen, besonders wenn die anderen umfangreichen Spielmacher weiterhin ausfallen. Sollte also ein Franchise-Manager panisch sein, kannst du durchaus versuchen, ihn günstig zu bekommen.

Tyreek Hill: Verbleibende Zweifel

Tyreek Hill von den Miami Dolphins hat eine ähnliche Situation durchlebt, die durch die Verletzung von Tua Tagovailoa verschärft wurde. Skylar Thompson unter dem Center hat nicht gerade die Fähigkeit, Hill das Leben zu erleichtern. Die Frage ist, wann Tua zurückkommen wird, und die ganze Panik um Hill resultiert aus dem Ungewissen.

Wenn man Hill so betrachtet, gibt es nicht viele Teams, die ihn aufgrund seiner Situation wollen würden, da die meisten Manager sich der verminderten Produktion bewusst sind. Das bedeutet, dass du in einer Lage bist, wo du Hill verkaufen solltest, falls jemand bereit ist, dir ein anständiges Angebot zu machen. Langfristig sieht es nicht gut aus, und wenn du einen naiven Manager findest, der dir einen ordentlichen Preis für ihn bietet, bin ich dafür, dass du zuschlägst, bevor die Lage noch schlimmer wird.

Michael Pittman Jr.: Der Kampf um Relevanz

Wenn wir über die starb Quarterbacks sprechen, ist Michael Pittman Jr. von den Indianapolis Colts sicherlich auf der Liste derjenigen, die leiden. Er hat in den ersten drei Spielen nicht einmal 100 Yards erreicht und musste sich gerade mal mit neun passfähigen Zielwürfen begnügen – das ist mehr als besorgniserregend.

Genau wie bei Richardson gilt hier, dass wenn der Quarterback Schwierigkeiten hat, auch der Wide Receiver Schwierigkeiten haben wird. Dennoch sollten Fantasy-Manager auch Pittman noch nicht aufgeben. Es könnte bald möglich werden, dass der Front Office diese Schwierigkeiten rechtzeitig anpackt, und man sollte abwarten, wie es weitergeht, bevor man ihn einfach auf die Waiver-Wire schmeißt.

Davante Adams: Durchschnittliche Leistungen und geduldiges Abwarten

Davante Adams von den Las Vegas Raiders hat in dieser Saison auch noch nicht die hohen Erwartungen erfüllt, die die Fantasy-Community an ihn hatte. Obwohl er konstant um die 10 Target pro Spiel sieht, liegt seine Performance irgendwo im mittleren Bereich, sodass er in den nächsten Wochen ohne Frage die Aufmerksamkeit und den Fokus der Gegenspieler anziehen wird.

Hier könnte sich ein wertvolles Angebot abzeichnen, zumal der Trade-Deadline näher rückt. Mit Blick auf seine Tagesstatistiken von sechs Catches für rund 65-70 Yards bei prächtigen Touchdown-Möglichkeiten könnte sich dies im Laufe der Saison ändern. Viel Wert kommt hier durch die Möglichkeit eines Trades – denn falls er im weiteren Verlauf der Saison mehr Touchdowns fängt, könnte dies für Jäger der nächsten 10 Wochen hilfreich sein.

Die Situation bei den Tight Ends: Mark Andrews und Travis Kelce unter Druck

Die Tight-Ends Mark Andrews (Baltimore Ravens) und Travis Kelce (Kansas City Chiefs) sind ebenfalls nicht umstritten davon gekommen, und viele Fans sind über ihre Leistungen enttäuscht. Andrews hat nach drei Spielen gerade einmal sechs Catches für 65 Yards und keine Touchdowns erzielt. Das ist ziemlich schwach für einen derartig hochgezogenen Tight End. Seine Statistiken sind in allen wichtigen Kategorien die schwächsten seiner Karriere.

In Anbetracht der Tatsache, dass es kaum zuverlässige Tight Ends gibt, wäre es jedoch unklug, Andrews in die Waivers abzugeben. Man sollte ihm die Zeit geben und beobachten, bis sich die Offensivleistungen eventuell stabilisieren.

Kommen wir nun zu Travis Kelce, der ebenfalls nicht an die gewohnten Leistungen anknüpfen kann. Mit nur acht Catches für 69 Yards in drei Spielen steht er unter Beobachtung, und die allgemeine Erwartung ist, dass die Chiefs bis zur Playoff-Phase angemessen mit ihm umgehen. Ein gutes Ergebnis könnte dir helfen, zurück auf die Erfolgsspur zu kommen, aber ich behaupte, dass die Dinge mit Kelce in den nächsten Wochen erstmal nicht besser werden.

Der Ausblick: Wer bleibt und wer muss gehen?

Zusammengefasst gibt es einige Spieler in dieser Saison, die gerade in der ersten Phase ziemlich zu kämpfen haben. Der Schlüssel ist, die Situation genau zu analysieren und nichts aus dem Bauch heraus zu entscheiden. Verweist auf Statistiken, Fortschritte und mögliche Comebacks. Halte deinen Kader scharf im Auge, sei auf der Suche nach Trade-Möglichkeiten, um das Beste aus der Situation herauszuholen. Ob es nun darum geht, Panik zu schüren oder deine Spieler loyal zu halten, die Fantasy Football-Saison ist lang und voller Wendungen.

Das Wichtigste ist, dabei gelassen zu bleiben. React und Plane strategisch anstatt emotional durch die Spiele zu gehen. Denk daran, dass die meisten dieser Spieler dir in der zweiten Hälfte der Saison tatsächlich den Rücken stärken könnten, falls sie sich erst einmal gefangen haben.

Bleib dran, folge den aktuellen Entwicklungen und informiere dich über mögliche Trade-Ziele, um die Schwächen deines Kaders bis zur Midseason zu kompensieren. Schöne Woche noch und viel Erfolg mit deinen Fantasy-Teams!